13. Oktober 2013 - zuletzt aktualisiert am 4. März 2021 Von Chris G. 4

Wildtomate (small egg) – Feldversuch und Größenvergleich

Die leckere “small egg” entdeckte ich einst bei Rühlemanns, seit dem bauen wir sie jährlich an. In diesem Jahr konnten wir dank “Standardpflege” wie bei anderen Tomaten eine interessante Skalierbarkeit der Sorte feststellen.

 

Wildtomate-Frucht von Pflanze ohne und ohne spezielle Pflege (Foto: Christian)

 

Wildtomate-Frucht von Pflanze ohne und ohne spezielle Pflege

  • Das Substrat ist bei beiden Pflanzen etwa gleich: 1:1-Gemisch aus humoser Gartenerde (frischer reifer Kompost im Mai eingearbeitet) und lehmigem Sand mit ca. 20cm Tiefe, darunter nur noch lehmiger Sand mit gewissem Humusanteil im Kastenbeet durch unten bei Beeterstellung eingesetzten Ästen und anderen Holzteilen. Maulwurf und Wühlmaus geben jeweils ihr bestes, das stört die Tomaten aber nicht. (Im Kastenbeet, unserem ersten, hatte ich Pech gehabt, da das ach so tolle Wühlmausschutzgitter schnell rostete – teurer Spaß für nix. Inzwischen nehme ich lieber normalen Kaninchenstalldraht oder Lochziegel.)
  • Links: Frucht ca. 1,5cm groß (also normal) von sich selbst im Kastenbeet ausgesääter Wildtomate. Diese habe ich ohne jede Pflege und ohne Wässerung belassen, somit ist der Wuchs buschig und ca. 50cm hoch. Selbst ausgesäät ist die Sorte besonders widerstandsfähig und hält immer noch trotz Regen und Nächten unter 5°C bei Wind durch, jedoch ist der Ertrag wegen der späten Keimung im Juni recht bescheiden, deutlich weniger als 1kg. Der Geschmack ist dafür umso besser – typisch fruchtig und intensiv, “small egg” eben. Der Standort ist mäßig bis mittelstark windig und dem Wetter ausgesetzt. Das Kastenbeet ist innen mit schwarzer Teichfolie ausgekleidet und fängt die Sonnenwärme ganz gut ein.
  • Rechts: Die 4-5cm großen Früchte schmecken wässriger, doch immer noch fruchtig und schmackhafter als andere Sorten. Standort: windgeschützt, unter Pavillon mit lichtdurchlässigem Kunststoffwelldach – sehr warm und regengeschützt. Ich habe dreimal in der Saison mit Brennnesseljauche / Urin sowie einmal mit dem [gt][gt]MSQ Shop gedüngt und bei Bedarf gewässert. Pro Pflanze (es waren 4 in Reihe) liegt der Ertrag bei ca. 4-5kg. Durch das Ausgeizen haben die Pflanzen ca. 2m an Höhe erreicht und wären höher gewachsen, doch wegen dem Dach habe sie dann eingekürzt. Zum Ende der Saison hin geizte ich weniger aus, doch sind die vielen neuen Früchte dennoch recht schnell ausgereift und deutlich größer als “normal” geworden. Bei stark schrägem Regen bekommen sie nun Braunfäule, während die freistehende Pflanze besser aussieht.

Fazit: Es lohnt sich, auch die “small eggs” wie eine normale Tomate zu behandeln, damit lassen sich wohl je Abstufung der Pflege alle möglichen Größenordnungen und unterschiedlich intensiv schmeckende Früchte erzielen. Ob die Jauche, das Quarzmehl, das Ausgeizen oder alle Faktoren entscheidend waren, kann ich mangels Testreihe nicht sagen.
Übrigens nehme ich die Samen grundsätzlich von allein stehenden Wildtomaten aus Selbstaussaaat unter freiem Himmel in nicht extra gedüngtem Boden, und ohne Nachbarschaft zu anderen Sorten.