17. August 2021 - zuletzt aktualisiert am 19. September 2021 Von Chris G. 0

Feldversuche mit pflanzlichen Präparaten an Tomaten (Braunfäule) und Aprikosen

Ausgehend von einigen Tipps, auf die ich im Juli “zufällig” stieß, habe ich einige Feldversuche an Freiland-Tomatenkulturen laufen. Mit dabei: Schafgarbe, Walnuss, Salbei, Thymian und Dost.

Darunter habe ich ein Tabelle erstellt, um die von mit bisher in Feldversuchen ermittelten Erfahrungen zu vergleichen. Dabei sind die Pflanzenpräparate, der Kupferdraht nach Heinz Erven sowie homöopathische Mittel. Somit stehen für die Bekämpfung der Braunfäule an Freiland-Tomaten einige geeignete Mittel zur Verfügung, für alle von euch, die wie ich lieber ohne die chemische Keule im Garten arbeiten.


Braunfäule an Tomaten

Freiland-Tomaten mit begonnenem Befall der Braunfäule (links)

Blattbehandlung mit Auszug der Schafgarbe

Dafür sammle ich die Blätter und Blüten und lasse in 1-2 Tagen – je nach Temperatur – einen Kaltauszug entstehen. Abgeseiht wird die Lösung auf die Blätter ausgebracht.

 

Gießen mit Walnuss-Jauche

Dazu habe ich die Blätter gesammelt, grüne Früchte sollen auch klappen. Anders als bei der Brennesseljauche braucht das Umsetzen deutlich länger, so habe ich an die 2 Wochen gewartet. Verdünnt 1:5 und damit die Tomaten gegossen. Die Jauche hat einen interessanten Geruch, weniger “jauchig” und erinnert mich etwas an Holzpolitur aus Kindheitstagen.

Vergleiche zu früher erprobten Mitteln

Die Behandlung erfolgte mit beiden Mitteln vor ca. 10 Tagen und mit der Schafgarbe ein zweites Mal heute (17.08.). In diesem Jahr habe ich die Tomaten mit keiner meiner bereits erfolgreich erprobten Methoden – Homöopathie, Kupferdraht – vor dem Braunfäule-Pilz geschützt. Nachdem erste Blätter vor etwa zwei Wochen deutlichen Erstbefall an den Rändern zeigten, ist dieser bisher scheinbar gestoppt.

Stand 01.09.21
Der Erfolg der Behandlung ist deutlich. Trotz häufigem und kühlem Regen ist der Großteil der Infektion gestoppt, die Früchte reifen, wenn auch temperaturbedingt langsam weiter nach.

Abwehr von Raupen der Gespinstmotte an Aprikosen

Kräuterauszug mit Salbei, Dost und Thymian

Larven der Gespinstmotte an einem Aprikosen-Bäumchen

Blattbehandlung mit Auszug aus verschiedenen Kräutern

Hierfür habe ich die Blätter / Triebe von Echtem Salbei, Dost und Thymian gesammelt. Die Behandlung ist heute, am 17.08. an zwei Aprikosenbäumchen mit Befall der Gespinstmottenlarven erfolgt. Da das Präparat nicht nur über physischen Kontakt, sondern auch über den Geruch wirken soll, sollte sich der Effekt auch nach einfachem begießen einstellen.

Keine Vergleiche möglich

Das einzige Mal, bei dem ich versuchsweise eine selbst angesetzte Lösung aus Rainfarn ausprobierte, schlug fehl. Das ist einige Jahre her und seitdem sammle ich die Raupen einfach ab. Neemöl als Alternative habe ich im Frühsommer nicht in Erwägung gezogen, da die Gefahr einer Blattlausschwemme mir noch aus den beiden Vorjahren nach hing und ich das Mittel für den Notfall zurück legte. Allerdings ist dieses Jahr das Wetter deutlich blattlausunfreundlicher. Und seit dem erneuten Gestalten meiner ursprünglichen Wildwuchs- und Ablenkstreifen in allen Kulturen sind die Blattläuse auch dadurch weniger schlimm, wie sich im Juni und Juli zeigte.
Da ich über den Sommer etwas nachlässig war und zwei wachsende Kolonien der Gespinstmotten nicht früh beseitigte, bietet sich damit eine gute Gelegenheit für den Test der Wirkung meines neuen Kräuterauszugs.

Stand 01.09.21
Das Update hierfür ist eigentlich schon vom 19.09.21. Mit diesem Versuch kam ich zu spät; schon zwei Tage nach dem Beprühen sah ich die ersten Puppen an den Blättern. Dann also im kommenden Jahr, gern auch vorab am Pfaffenhütchen und nicht an meinen lieben Aprikosen; die haben bei unserem Wetter wahrlich schon genug zu meistern.

Stand 19.09.21
Gestern habe ich alles abernten müssen; die Braunfäule hat sich durch die kühle und feuchte Witterung erneut ausgebreitet. Wie es aussieht, ist eine Nachbehandlung alle 2-3 Wochen sinnvoll, im einem verregneten und kühlen Spätsommer wie diesem sogar notwendig.

Mein aktuelles Fazit und ein Vergleich von Mitteln und Methode gegen die gegen die Braunfäule an Tomaten:
Kräuterpräparat – Homöopathische Mittel – Kupferdraht

Hier ist also ein Nachteil gegenüber Kupferdraht und Homöopathie erkennbar, da diese in meinen Versuchen nach erfolgreichem Aufbau der Wirkung keine oder nur ganz selten eine Nachbehandlung erforderten. Ohne wiederholtes Behandeln mit Schafgarbe-Auszug und / oder Walnuss-Jauche kommt bei ungünstigem Wetter die Braunfäule an den Tomaten wieder.

Der Vorteil der Kräuterpräparate liegt für mich derzeit, neben der einfachen Beschaffung und Anwendung, in der Freude dabei. Und für Puristen kommt alles schließlich direkt und ohne (industrielle) Weiterarbeitung von Mutter Erde, ohne den Abbau von Kupfererzen oder die recht aufwändige und fachspezifische Herstellung der Globuli. Allerdings ist die Lagerfähigkeit naturgemäß begrenzt, was bei der einfachen Beschaffung, egal bei welcher Witterung in der Saison, jedoch nicht ins Gewicht fallen dürfte.

Der Auszug aus Schafgarbe bringt außerdem einen gewaltigen Vorteil mit, den ich bisher als Alleinstellungsmerkmal ansehe: Auch bereits vorhandener Pilzbefall an / in der Pflanze wird gestoppt. Das Anwendungsspektrum geht also um die Verbeugung hinaus! Besonders im Hinblick auf das deutsche Wetter und den Anbau von Steinobst wie Pfirsichen, Kirschen und Aprikosen zieht diese Erkenntnis sicherlich weitere Versuche nach sich, bis hin zur Erprobung eines homöopathischen Mittels aus Schafgarbe.

Die foglende Tabelle zeigt meine bisher in Feldversuchen erprobten Mittel und Methoden gegen die Braunfäule an Tomaten im direkten Vergleich.

Vergleich der Mittel und Methoden gegen die Braunfäule an Tomaten :: Kräuter-Kaltauszug, Jauche, homöopathische Mittel und Kupferdraht [ Stand: September 2021 ]

BeschaffungAnwendungNachbehandlungenAnmerkungenVerweise
alle 2-3 Wochen nach bisherigem Stand sinnvoll, je feuchter und kühler, desto öfter (Vergleich zu trockenen und warmen Sommern fehlt bisher)Frisch oder getrocknet als Auszug (1:1 zum Besprühen) oder Jauche (1:10 verdünnt als Gießwasser)alle 2-3 Wochen nach bisherigem Stand sinnvoll, je feuchter und kühler, desto öfter (Vergleich zu trockenen und warmen Sommern fehlt bisher)geerdeter Kupferdraht nach Heinz Ervenhandelsüblicher Kupferdraht, nicht isoliert
handelsüblicher Kupferdraht, nicht isolierthomöopathische Mittel gegen PilzbefallGlobuli mit passenden Potenzen (C30 etwa) aus dem Fachhandel beziehen.im Gießwasserje nach Witterung 1-2 mal oder öfter, sobald korrekte Potenz ermittelt wurde
Globuli mit passenden Potenzen (C30 etwa) aus dem Fachhandel beziehen.im Gießwasserje nach Witterung 1-2 mal oder öfter, sobald korrekte Potenz ermittelt wurdeIst eher nichts für Anfänger! Dafür lohnt das Erlernen; die erworbenen Kenntnisse können auf viele andere Anwendungsbereiche übertragen werden, etwa die Bekämpfung von Blattläusen und Schnecken.Details zur Anwendung findest du in den Links und in "Verwandte Beiträge" unter dem Beitrag.
Mittel gegen die Braunfäule an Tomaten Vergleich :: Aus meinen Feldversuchen an Freiland-Tomaten gewonnene Erkenntnisse für die Vorbeugung und Bekämpfung der Braunfäule [ Stand: September 2021 ]

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