Naturprojekt Oase Goldammer, Teil 2 (Leitbilder)
Mit einer ca. 8000m² großen Fläche und auf der Glindower Platte gelegen, charakterisiert eine Mischung aus wilden Bereichen mit Wiesen-, Baum- und Strauchbestand, (entstehenden) Wildobsthecken, kultiviertem Gartenland und kleinem Forschungsprojekt das Fleckchen Erde, das wir “Oase Goldammer” nennen.
Nachhaltigkeit, Respekt und Liebe für die Natur tragen ebenso wie der Wunsch nach einer zumindest teilweisen Selbstversorgung unser Naturprojekt. Die Entdeckung neuer (oder vergessener) Möglichkeiten eines friedlichen, gegenseitig Nutzen bringenden Miteinanders mit den Geschöpfen der Natur verlangt oft viel Vertrauen, Mut und Geduld.
Teil 1 (Ein Stück Platte) Teil 2 (Leitbilder) Teil 3 (Aufteilung und Nutzung) Teil 4 (Herausforderungen) Teil 5 (Projektumfang) Teil 6 (Unterstütze das Projekt)
Permakultur – Familienlandsitze – Essbare Landschaften
Nachhaltigkeit, natürliche Kreislaufwirtschaft, Miteinander statt Gegeneinander, Erfühlen und Verstehen statt Ego und Dominierenwollen, so könnte ich mein Gesamt-Leitbild auch umreißen.
Dass der Weg dortin kein leichter ist, wirst du weiter unten noch lesen. Doch eine Herzensmission bleibt der Kompass, auch wenn es mal “stürmt und hagelt”. Es braucht auf jeden Fall offenen Geist, Lernbereitschaft, Geduld, Beobachtung und letztlich steht und fällt jeder Erfolg mit dem Verstehen oder Nichtverstehen der lebendigen Prozesse im System. Die Freude am Ganzen und am eigenen Platz in diesem System, diesem Kreislauf, ist dafür die Basis.
Permakultur
Ob es das Mulchen ist, der Schutz oder die Restaurierung der Humusschicht, die Bodengesundheit allgemein, das Anlegen von mehretagigen Pflanzungen, Senken und Hügelbeeten als Kleinbiotope mit eigenen Mikroklimata, Pflanzengemeinschaften oder das Einbeziehen des ganzen Standorts als lebendiges, offenes System – Permakultur beinhaltet sehr viele Aspekte und es ist kaum machbar, wirklich immer alles zu berücksichtigen.
Erstrebenswert finde ich, in Kreisläufen zu wirtschaften und zu nutzen was schon da ist. Das geht bei der Landgröße sicher nur teilweise, doch unter Einbeziehung der Umgebung geht schon eine ganze Menge. Nicht nur bei Naturmaterialien spielt das eine Rolle, auch beim sogenannten “cradle to cradle”, also “aus alt mach nützlich”.
Kenntnis und Kooperation
Anfangs zählt vor allem, den zu gestaltenden Standort erst einmal besser kennen zu lernen. Ein komplettes Jahr ist wohl das mindeste, um erste brauchbare Aussagen über das lokale Klima treffen zu können. Verlauf der Sonneneintrahlung und der Einfluss des Windes sind die wohl offenkundigsten Faktoren für Gestaltung und Sortenwahl. Dazu kommen das Kennenlernen der vorhandenen Tier- und Pflanzenwelt, der Bodenstrukturen, des Verlaufs von Temperatur und Feuchtigkeit und vieles mehr. Denn hier wird MIT dem vorhanden System gearbeitet und sich nicht darüber erhoben und es eigenen, sturen Vorstellungen versucht zu unterwerfen. Unter’m Strich halte ich diese Herangehensweise für effizienter als konventionelle Methoden, doch man braucht wirklich Geduld, und eine Portion Demut kann auch nicht schaden… “erst kapieren, dann kopieren”. Man selbst wächst auf jeden Fall mit in diesem Prozess.
Erntewald
Flächenmäßig passt derzeit natürlich eher “Wäldchen”. Neben Laub- und Nadelbäumen sollen Sträucher und Bäume mit essbaren Früchten stehen, darunter Eberesche, Holunder, Hasel, Walnuss, Esskastanie (Marone) und auch Obstbäume. Der Grundstein dafür ist bereits gelegt. Konzeptionell besteht eine Verbindung zur Mundraub-Idee, siehe weiter unten.
Familienlandsitze
Das inhaltlich wohl umfassendste Leitbild, darin inbegriffen die Permakultur und überhaupt alles, was man in die friedvolle Wechselbeziehung zwischen Mensch und Erde einfließen lassen kann, kann man unter den Gesichtspunkten der Idee der Familienlandsitze wieder finden bzw. darin begreifen. Diese extrem tief gehende “Philosophie”, wie auch ihre enorme Tragweite, sowohl für das Verstehen zahlreiche und eine falsche Richtung gehenden Entwickling derzeit, als auch für die notwendigen Veränderungen, mögen bei oberflächlicher Betrachtung oder unter “Gutmenschen” zu manchem Missverständnis führen.
Es sind äußerlich von uns bisher nicht viele konkrete Ansätze umgesetzt worden, doch so manches Puzzlestück ist am Platz und es braucht alles seine Zeit, damit es stabil wächst und gedeiht.
Kurzum geht es bei der Familienlandsitzidee um weit mehr als eine bessere nachhaltige Bewirtschaftung. Es geht darum zu erkennen, wer wir sind, warum wir hier sind und was wir als Schöpfer vergessen haben. Was wir an Wissen wieder erlangen können und welche konkreten Mögllichkeiten es dafür gibt es zu erlangen, um eine wahrhaftige Entwicklung zu vollbringen, im vollen Bewusstsein um in liebevoller Beziehung zu und als Teil einer lebendigen Welt voller Wunder, rundet das Bild ab.
Besonders bei den Meinungsverschiedenheiten mit Wühlmaus, Wildkaninchen und Wildschwein besinne ich mich gern an diese so tief inspirierenden Anastasia-Bücher von Wladimir Megre, die mir mit ihrer Weisheit und ihrer Liebe so manche Freudenträne brachten und mein Urvertrauen unwideruflich wach küssten.
Im Fokus stehen konzeptionell etwa der Respekt für jedes Mitgeschöpf, die wahre Astrologie (Wissenschaft von der lebendigen Wechselbeziehung zwischen den Gestirnen und dem Leben auf der Erde), die Reinigung von Mensch und Landsitz von störenden Einflüssen, die Konsequenzen von Missachtung und Manipulation der Natur, die ungünstige Abhängigkeit von der Technik, die Vereinigung von altem und neuen Wissen und wie man einen Familienlandsitz überhaupt gestalten kann. Dabei steht immer im Vordergrund, selbstständig Lösungen zu finden und nicht bloß fertige Konzepte zu kopieren. Weiterhin wird ermutigt, mit der Politik in Dialog zu gehen. Durch den Vorschlag, altes und neues Wissen miteinander in Vernunft und Harmonie in einer neuen Gesellschaft zu vereinen, zeigt die Idee den Geist wahren Fortschritts durch Synergien: Weder noch ist out, sowohl als auch ist in.
Was wäre so ein Projekt ohne ein kleines Klischè? Natürlich darf die “Königin der Taiga” bei uns nicht fehlen, auch liebevoll “klingende Zeder Russlands” genannt. Dabei handelt es um eine Zirbelkiefer oder Arve aus Sibirien, Pinus sibirica. Ihren geistigen Ursprung hat die “Anastasia-Bewegung” laut den Büchern von W. Megre im fernen Sibirien, wo diese alterwürdigen Zirbelkiefern in riesigen Urwäldern zuhause sind und wo der Autor Anastasia mehrfach begegnete.
Essbare Landschaft, Mundraub, Gemeinwohlgedanke
Viel zu viel wird vom “System” heuzutage Egoismus als Vorbild eingeredet, obwohl dies nachweislich die Menschheit ruiniert. Es geht auch anders, besser. Die Grundidee ist sehr einfach: Ernten und verschenken oder einfach einige Bereiche frei zugänglich gestalten, so kann sich jeder selbst bedienen. Dabei wird ein gewisses Verantwortungsgefühl voraus gesetzt, es soll ja jeder was abbekommen.
Zahlreiche Obstarten eignen für Sicht- und Windschutzhecken mit essbaren Früchten.
Gestalterisch können zum Beernten frei zugängliche Bereiche stets mit ins Gesamtbild einbezogen werden, etwa meterweise Wildobsthecken und kleinere Beerensträucher zum Wegrand hin vor einer Einzäunung oder (dann unter Aufsicht) in inneren Teilbereichen, wo Nussbäume oder Weinreben wild von Bäumen herunter ranken. Durch das “Fremdbeernten” wird auch verhindert, dass ein Überschuss der eigenen Ernte vergammelt. In Kooperation mit sozialen Einrichtungen kann man hier ebenfalls viel Gutes bewirken. Bei so einer Gelegenheit kann man gleich noch praktisch mit Ideen direkt vor Ort begeistern, denn viele Einrichtungen nutzen ihr eigenes Potential für eine gewisse Selbstversorgung bislang kaum aus. Auf Pflanzen(tausch)börsen kann man vermehrte Pflanzen weiter geben und, und… Es gibt genügend Möglichkeiten, mit etwas gutem Willen auf einfache Weise Impulse zu geben.
Hier möchte ich noch einen mir lieb gewonnen Satz aus der österreichischen TV-Serie “Der wilde Gärtner” für dich da lassen:
“Es ist nicht wichtig, was du aus deinem Garten machst,
sondern, was dein Garten aus dir macht.”
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