Anfangsbuchstaben K bis L – Essbare Wildpflanzen, Wildkräuter

Essbare Wildpflanzen, Wildkräuter

Anfangsbuchstaben K bis L

K

Kamille
Genutzt werden die geöffneten, voll entwickelten Blütenköpfchen, die sehr schmackhaft sind. Kamille wirkt gegen Entzündungen, krampfstillend, beruhigend und wundheilend. Der Tee ist ideal für Mundspülungen und Magen – Darm Problemen. Er regt die Schweissbildung an, bei fieberhaften Erkrankungen, bei Leber – und Blasenbeschwerden. Als Gurgelmittel bei Entzündungen im Mund und am Zahnfleisch. Umschläge mit heißem Kamilleabsud helfen bei Entzündungen und Wunden. Kamille ist eine einjährige Pflanze.

Dipsacus fullonum – Wilde Karde
Die Wurzel der Karde wird seit langem bei vielen Völkern zur Reinigung und Entgiftung des menschlichen Organismus verwendet. Sie soll die Nieren- und Leberfunktion unterstützen. In der TCM wirdf sie zur Behandlung von Borreliose verwendet, wenn eine Therapie mit Antibiotika nicht anschlägt oder auch begleitend zu einer Antibiotika-Behandlung.

Kastanie
Edelkastanie: Am einfachsten lassen sich die Kastanien über Feuer rösten, sollten dann aber an der Seite aufgeschlitzt werden damit sie nicht platzen. Kastanien enthalten gut 50 % Stärke. Auch verwendbar als Mehlersatz.
Rosskastanie: Die reifen Kastanien sind sehr stärkereich und wären deshalb tatsächlich ein geeignetes Nahrungsmittel, doch ihr hoher Gerbstoff- und Bitterstoffgehalt lädt nicht gerade zu einer Mahlzeit ein, sie schmecken bitter und wirken zusammenziehend. Die Indianer entbitterten die Früchte auf geschickte Weise. Sie legten dazu die reifen Kastanien in ein mit heissen Steinen gefüllten Erdloch, deckten mit Blätter, heisser Asche und kleinen Ästchen zu. Sie liessen die Früchte meist einen Tag garen und danach wurden sie geschält und klein geschnitten. Nach zerquetschen auf einem grossen Stein, wurden sie in einen engmaschigen Korb gefüllt und in fliessendes Wasser gegeben. Nach eine Wässerung von 4 Tagen wurde der Brei auf Korbtellern gestrichen und an der Sonne getrocknet. Entbitterte und getrocknete Rosskastanien können gemahlen und als Stärkemehl für Gebäck verwendet werden. Man kann die reifen Rosskastanien auch entbittern, indem man sie über Nacht in Wasser einlegt. Am Morgen wird das Wasser abgegossen. In frischem Wasser sind die Rosskastanien nun aufzukochen. Auch dieses Wasser giesst man nochmals ab. Jetzt kann man die Früchte rösten.

Kerbel

  • Nadel-Kerbel – Die jungen Blätter als Gemüse, die Kerbel ist eine alte Heilpflanze. Verwechslungsgefahr mit dem Schierling, sowie anderen giftigen Doldenblütern. Kerbel ist fast unmöglich von dem Schierling unterscheidbar, daher sind die Kerbelarten, neben der Süssdolde, die einzigste Pflanzengruppe auf die in der Wildbahn verzichtet werden sollte, einzig allein die krausblättrigen Typen sind gut zu unterscheiden.
  • Wiesen-Kerbel – Wurzel und Blätter als Gemüse, doch soll man die scharfschmeckende Wurzel nur zwischen Herbst und Frühjahr ernten und in Salzwasser abkochen. Die Samen sind sehr haltbar. Verwechslungsgefahr mit dem Schierling, sowie anderen giftigen Doldenblütern. Kerbel ist fast unmöglich von dem Schierling unterscheidbar, einzig allein die krausblättrigen Typen sind gut zu unterscheiden.

Kiefer
Junge Spitzen von Kieferästen in angemessener Menge. Kieferzapfen über dem Feuer rösten und Samen essen. Rindenzubereitung auch möglich, siehe Birke. Die Kieferrinde ist sehr wertvoll wegen ihrem Vitamin C Gehalt. Selbst Mehl kann man daraus herstellen.

Kirschbaum
Auch die Blätter der Kirschen sind für die Wildküche verwendbar. Der Blättertee wirkt abführend, der Blütentee wirkt gegen Brechreiz und der Tee aus Kirschenstielen bei Nierenleiden.

Klatschmohn
Samen und Blüten, hilft bei Heiserkeit und gilt als Beruhigungsmittel. Auch junge Blätter vor der Blüte kann man nutzen. Klatschmohn ist eine einjährige Pflanze.

Klee

  • Steinklee – Steinklee enthält Cumarin, Glykoside, Flavonide und Harze. Die Blüten und die ganzen oberirdischen Pflanzenteile können zum Verarbeiten genutzt werden. Steinklee ist eine einjährige Pflanze.
  • Wiesen- oder Rotklee – Die jungen, eiweissreichen Blätter als Gemüse und die Blüten. Rotklee-Tee: 4-6 Blütenköpfchen mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen. 2-3 Tassen täglich. Als Kur zur Blutreinigung über 4 – 6 Wochen trinken.
  • Waldsauerklee (Junge Blätter roh oder als Gemüse, auch die Blüten sind nutzbar. In Asien wird er benutzt um Fieber zu senken und Schwellungen zu mildern. Nicht in größeren Mengen verwenden.)
  • Weißklee – Tee volksheilkundlich bei Rheuma und Gicht angewendet wird, er soll genau so zubereitet werden wie beim Rotklee.

Große Klette
An der Klette sind die jungen Blätter, Stiele und die Wurzel verwendbar. Es ist zu empfehlen, die Rinde der Stiele und Wurzel zu entfernen. Die Blätter werden wie Spinat verwendet. Klettengemüse ist für Magen, Leber und Galle besonders schonend. Die Klettenwurzel wird entweder getrocknet oder abgekocht zubereitet . Die Kleine Klette kann gleich verwendet werden. Die Wurzel haben einen hohen Inulingehalt und sind damit vorteilhaft für Diabetiker. Die filzige Klette ist ungenießbar und ist zu unterscheiden an den stark wollig umhüllten Köpfchen. Die Klette ist eine zweijährige Pflanze, die Wurzel ist im ersten Jahr nutzbar.

Knoblauchsrauke
Blätter, Samen und Blüten. Die Samen werden Anfang Juni gesammelt, indem Sie den Stengel mit den reifen Samenkapseln, Hals über Kopf in ein Papiersäckchen oder in eine Schale schütteln. Medizinisch anerkannt ist die antiseptische und wundheilende Wirkung. Sie eignet sich wie Brennessel, Bärlauch und Gundelrebe als Frühjahrskur, da sie auch blutreinigend und harntreibend wirkt.

Knöterich

  • Schlangen-Knöterich – Junge Blätter und Stengel zur Geung. Die Wurzel hilft bei Durchfall.
  • Vogel-Knöterich – Junge Blätter und Stengel sind sehr vitamin – und eiweissreich. Vogelknöterich ist eine einjährige Pflanze.

Kornblume
Blüten, für Tee. Kornblume ist eine einjährige Pflanze.

Kornellkirsche
Im vollreifen Zustand die Beeren verwenden. Die Kirschen sind reich an organischen Säuren, Zuckern und Pektinen und enthalten sehr viel Vitamine, vor allem Vitamin C.

Kresse

  • Kapuzinerkresse (Blüten, sie enthalten viel Vitamin C und Benzysenföl)
  • Feldkresse (Junge Blätter und Stengel. Kresse wirkt blutreinigend, verdauungsfördernd und harntreibend. Feldkresse ist eine einjährige Pflanze.)
  • Brunnenkresse (Junges Kraut und Samen, Brunnenkresse sollte nicht unterhalb einer Grasweide gesammelt werden und immer vor dem Verwenden gut gewaschen bzw. abgekocht werden. Brunnenkresse enthält viel Vitamin C, Provitamin A, die Vitamine B und E, Niacin sowie wichtige Mineralstoffe, besonders Eisen und Jod. Brunnenkresse kräftigt den Organismus und wirkt anregend auf die Verdauung.)
  • Pfeilkresse (Samen als Gewürz und roh das scharf schmeckende Kraut)
  • Gartenkresse – Blätter und Samen, als junge Sprossen wie Brunnenkresse.
  • Breitblättrige Kresse (Pfefferkraut, Senfkresse) – mehrjährig, frosthart. Die Blätter. Achtung, wuchert.

Krokus
Blüten, in Maßen verwenden.

Wiesen – Kümmel
Verwendbar sind die jungen Blätter, die Sprosse und die Samen. Die Wurzel kann als Gemüsezusatz verwendet werden. Verwechslungsgefahr mit Schierlingsarten und der Hundspetersilie, Unterscheidungsmerkmale, beide giftigen Arten haben eine Ei – förmige Frucht und Kümmel hat die fein ausgeprägten Fieberblättchen am Blattscheidegrund. Wiesen – Kümmel ist eine einjähige Pflanze.

L

Wiesen-Labkraut und Echtes Labkraut
Genutzt werden die Triebe, die ca. 10 cm über dem Boden angeschnitten werden.

Stachel-Lattich
Stachellatich ist eine einjährige Pflanze. Zarte Blätter, nach hinaus fließen lassen vom Milchsaft. Diese Pflanze ist auch bekannt als Kompasspflanze, zur Orientierung der Himmelsrichtungen.

Lavendel
Die Blüten, zum Tee, zum Schutz vor Kleidermotten, zur Dufttherapie.

Levkoje
Die Blüten.

Traubenkopf-Leimkraut
Die jungen Blätter und die Sprosse roh oder als Gemüse.

Linde
Nahrhafte, sehr leckere Blätter und schmackhafte Blüten. Lindenblüten wirken beruhigend, schlaffördernd, krampfstillend und schweisstreibend. Der Tee hilft auch bei Bronchitis und Angina. Die abwehrsteigernde Wirkung wurde von amerikanischen Kinderärzten dokumentiert. Im Vergleich zur Antibiotikatherapie gesundeten die mit Lindenblütentee behandelten Kinder 10mal schneller und komplikationsloser.

Löffelkraut
Die Samen und die frischen, grünen Blätter – roh oder als Gemüse. Die Pflanze enthält neben viel Vitamin C, Mineralstoffe, Gerbstoffe und ein Senföl.

Löwenzahn
Die jungen Blätter des Löwenzahn liefern ein gutes Gemüse. Blätter Kochen oder roh. Aus den getrockneten Wurzeln kann man Kaffee-Ersatz machen: Trocknen, in einer Pfanne rösten und mahlen. Die Wurzel sollte man am besten im Frühling und nicht wie üblich im Herbst sammeln. Die Blätter die am tiefsten eingekerbt sind, wirken am heilkräftigsten. Im Herbst ist auf Äckern schon die nächste Generation von frischen Löwenzahnblättern zu finden. Die Blätter enthalten mehr Provitamin A als Karotten und vierzigmal mehr als herkömmlicher Salat, darüber hinaus die Vitamine B und C sowie Mineralsalze, Gerb- und Bitterstoffe. Im Vergleich zu Spinat enthält er dreissigmal mehr Eisen. Der im Frühjahr noch angenehm bittere Geschmack regt den gesamten Verdauungsapparat an; Leber, Galle, Milz, Bauchspeicheldrüse und auch die Nieren werden gestärkt. Löwenzahn wirkt harntreibend und blutreinigend. Löwenzahn hilft bei Stoffwechselstörungen und kräftigt den Körper. Der Blütenstaub enthält besonders viele Spurenelemente und die Löwenzahnwurzel, die roh oder gekocht gegessen wird, ist besonders im Herbst reich an Inulin.

Lungenkraut
Die jungen Blätter roh oder als Gemüse. Der Tee hilft bei Bronchialkatarrh, Blasensteine, Ruhr, Blutharn und Tuberkulose. Man nutzt die Wirkung des Krautes in Form von Umschlägen auf die Wunde.

Essbare Wildpflanzen, Wildkräuter, Anfangsbuchstaben K bis L

 

2 Gedanken zu „Anfangsbuchstaben K bis L – Essbare Wildpflanzen, Wildkräuter“

  • Schirmer sagt:

    Die Behauptung, das “Die Klette ist eine einjährige Pflanze.” ist falsch.
    Klette ist 2-jährig- im 1 Jahr bildet sich die essbare Wurzel, die überwintert und dann nächstes Jahr aus der Wurzel Triebe kommen mti roten bis violetten Blüten.Wurzel am 2 Jahr sind holzig und ungenießbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert